Geschichte

Im Jahre 1873 wurde in Schmidgaden aus der Pflichtfeuerwehr der Gemeinde Schmidgaden eine "Freiwillige Feuerwehr".

Die Aufzeichnungen aus dieser Zeit, über die Vereinsgeschichte sind sehr spärlich. Es sind uns zwar seit der Gründung die Kommandanten der Wehr bekannt. Näheres über den Verein wurde nicht aufgezeichnet.

Die Informationen stammen in erster Linie aus Archiven und aus mündlichen Überlieferungen. 

 

Im Jahre 1876 musste sich die Feuerwehr bei einem Großbrand in Schmidgaden erstmalig behaupten und mit ihren zur Verfügung stehenden spärlichen Mitteln unter der Leitung des Kommandanten Josef Dirrigl versuchen, das Feuer zu löschen. Aktenkundig ist dieser Brand deswegen, weil von der Brandversicherung die Festsetzung der Brandentschädigung noch aufgefunden wurde.

Nach dem Ausbruch des 1. Weltkrieges sank in manchen Wehren der Personalbestand wegen der zum Kriegsdienst einberufenen Feuerwehrmänner bedrohlich ab. Um diesem entgegen zu wirken, wurde mit der Genehmigung des Kaiserl. Staatsministeriums des Inneren das Eintrittsalter für die Freiwillige Feuerwehr vom 18. auf das 16. Lebensjahr gesenkt und vom 55. auf das 60. Lebensjahr angehoben. Mit Bekanntmachung vom 19.10.1917 wurde schließlich verfügt, dass bis auf weiteres alle männlichen Bewohner vom 16. bis 60. Lebensjahre, sofern sie nicht der freiwilligen Feuerwehr angehören, Mitglieder der Pflichtfeuerwehr werden und an deren Übungen teilzunehmen haben. Zuwiderhandlungen wurden mit einer Geldstrafe bis 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft.

 

1934 war es dann soweit: die FFW Schmidgaden konnte ihre Fahne weihen und ihr 60- jähriges Bestehen feiern. Es war für Schmidgaden ein großes Fest für die damalige Zeit.

Die Fahne von 1934 war schon ein luxuriöses Stück und dient der FFW (nach der Renovierung 1982) bis heute. Die schöne Fahnenspitze der alten Fahne wurde für die neue Fahne wieder verwendet. Mit der Machtübernahme der NSDAP erfuhren die Feuerwehren eine Reihe von grundlegenden Änderungen, waren sie doch schnell in den NS-Apparat eingebunden.

Mit der Zeit wurde der Vereinsgedanke immer mehr ausgelöscht, bis schließlich mit dem Reichsfeuerlöschgesetz von 1938 die Vereine gänzlich aufgelöst und die Freiwilligen Feuerwehren als Feuerlöschpolizei der Polizei unterstellt waren. Während der Kriegsjahre 1939 – 1945 sind keinerlei Aufzeichnungen über die Feuerwehr vorhanden. Der damalige Kommandant, Jakob Winkler, ließ nach dem Krieg das Vereinsleben wieder aufleben. Nach den Entbehrungen in der Kriegszeit wollten die Leute langsam wieder Vergnügen. An die Feuerwehrbälle, die Baracken- und Faschingsbälle, die die einzigen Tanzveranstaltungen in dieser Zeit in Schmidgaden waren, denkt man immer noch gerne zurück.

1954: das neue Feuerwehrhaus konnte nach zweijähriger Bauzeit eingeweiht werden. Zugleich feierte die FFW ihr 80jähriges Bestehen. Als Festplatz wurde dazu der alte Schulhof (Gemeindeverwaltung) eingerichtet.

 

Bis ins Jahr 1968 war Jakob Winkler Vorstand der Feuerwehr, er hat hauptsächlich in seiner Amtszeit als Kommandant und Vor- stand den Verein geprägt.

 

So wurde in Schmidgaden unter Jakob Winkler erst 1930 der Verein „Feuerwehr“ gegründet. Jakob Winkler war bis 1953 Kommandant und Vorstand zugleich. Die Kumpel von der Feuerwehr bereiteten ihm ein wunderschönes Abschiedsfest.

 Josef Dirrigl, der Vorstand der FFW und sein Kommandant Josef Meier trugen 1973 beim 100jährigen Gründungsfest der FFW, das zusammen mit der 850-Jahrfeier des Ortes verbunden war, die Hauptlast. Drei Tage lang wurde bei schönen Wetter, in einem 3000-Mann-Zelt gefeiert. Josef Meier übernahm 1973 auch das Amt des Vorstandes der FFW. Seiner Idee und seiner Initiative ist es zu verdanken, dass 1976 die überregional bekannte „Schmidgadener Feuerwehr-Kirchweih“ geboren wurde. Dieses Fest in Schmidgaden ist zu einer festen Einrichtung geworden und nicht mehr wegzudenken. Weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus ist dieses Fest heute bekannt.

 

Von 1986 bis 2004 leitete Hubert Meier als Kommandant die FFW. Johann Schmidl übernahm 1988 die Vorstandschaft. Johann Schmidl ist bis heute im Amt. Aus ihrer Initiative heraus ist der Neubau des Feuerwehrhauses entstanden. In nur eineinhalbjähriger Bauzeit mit ca. 13000 Stunden Eigenleistung ist ein Bau entstanden, der mit ca. 1 Mio. veranschlagt war, tatsächlich aber nur ca. 700 000 DM für die Gemeinde gekostet hat.

In den Händen von Vorstand Johann Schmidl und Kommandant Hubert Meier war auch das 125jährige Gründungsfest, das im August 1998 gefeiert werden konnte.